Was bedeuten bei einem Corona Test Sensitivität und Spezifität?

Zu sehen ist ein Laptop mit einem Diagramm zur Test Sensitivität und Test Spezifität.

Einen Corona-Test richtig durchzuführen ist das eine – die Testergebnisse richtig zu deuten das andere, um eine zuverlässige Aussage über eine mögliche Infektion treffen zu können. Eine wichtige Rolle bei der Wahl der Test-Methode sowie der Interpretation der Ergebnisse spielen die Werte zur diagnostischen Sensitivität sowie Spezifität des vorgenommenen Tests.

Wer einen qualitativ hochwertigen Corona Test durchführen möchte, sollte sich daher mit diesen Begriffen auseinandersetzen. Die verschiedenen Schnelltests zum Nachweis einer SARS-CoV-Infektion unterscheiden sich mit Hinblick auf die Test Sensitivität und Spezifität nämlich zum Teil deutlich.

In diesem Beitrag finden Sie alle relevanten Informationen, die Sie zum Thema Spezifität und Sensitivität wissen müssen. Sie erfahren auch, welche anderen Faktoren je nach Art des Tests für die Interpretation der Ergebnisse und insbesondere der Wahrscheinlichkeit eines korrekten Ergebnisses relevant sind.

Inhaltsverzeichnis

Diagnostische Sensitivität Bedeutung

Die diagnostische Sensitivität gibt an, bei welchem Anteil der mit Corona infizierten Personen die Erkrankung von dem jeweiligen Test tatsächlich auch erkannt wird. Die Werte zur Test Sensitivität helfen also insbesondere einschätzen zu können, welcher Anteil der Test-Personen bei dem jeweiligen Testverfahren als richtig positiv identifiziert wird.

Eine hohe Sensitivität spricht zudem für einen geringen Anteil falsch negativer Ergebnisse. Falsch negative Ergebnisse kommen gemäß Statistik jedoch ohnehin nur bei einem sehr geringen Prozentsatz vor.

Sensitivität Beispiel

Um die Bedeutung der Test Sensitivität besser verständlich zu machen, stellen wir für Sie eine kleine Beispiel-Berechnung auf. Hat ein Test so z.B. eine Sensitivität von 98%, werden von 100 mit dem Coronavirus infizierten Personen durchschnittlich 98 korrekt als erkrankte Personen identifiziert, wohingegen zwei Test-Personen ein falsch negatives Ergebnis ausgestellt wird. Diese zwei Personen sind also faktisch krank, im Testergebnis wird die Infektion aber nicht nachgewiesen.

Aufgrund dieser Tatsache ist es insbesondere bei den ungenaueren Schelltests selbst bei einem negativen Testergebnis wichtig sich nicht zu sehr in Sicherheit zu wiegen, da auch bei hoher Sensitivität eines Tests trotzdem immer das Risiko eines falschen Ergebnisses vorhanden ist. Zudem geht eine hohe Sensitivität bei einem Corona Test meist mit einer niedrigen Spezifität einher. Eine niedrige Spezifität führt jedoch zu einem größeren Anteil falsch positiver Testergebnisse.

Test Spezifität Bedeutung

Die diagnostische Spezifität gibt an, welcher Anteil der gesunden Personen in dem jeweiligen Test auch tatsächlich als gesund erkannt wird. Der Wert zur Test Spezifität hilft also insbesondere einschätzen zu können wie hoch durchschnittlich der Anteil der richtig als negativ identifizierten Personen in einem Testverfahren ist.

Bei den meisten Tests existiert ein geringer Anteil an falsch positiven Testergebnissen. Das bedeutet, dass auch eine gesunde Person in einem solchen Test also fälschlicherweise als krank diagnostiziert werden kann.

Spezifität Beispiel

Ein Beispiel zur Berechnung der Spezifität: Hat ein Corona-Test eine Spezifität von 98%, werden von 100 gesunden Personen folglich 98 Personen korrekt als gesund identifiziert. Zwei Personen wird dagegen ein falsch positives Testergebnis ausgestellt. Ihnen wird im Test fälschlicherweise bescheinigt am Coronavirus erkrankt zu sein.

Ein Test mit einer hohen Spezifität hat jedoch erfahrungsgemäß eine niedrigere Sensitivität, was wiederrum zu einem höheren Anteil falsch negativer Testergebnisse führt.

PCR Sensitivität und Spezifität

Mit Blick auf die Zuverlässigkeit und Aussagekraft der Testergebnisse kommt es also auf ein gutes Verhältnis von Sensitivität und Spezifität an. Da beim PCR-Test Sensitivität und Spezifität das beste Verhältnis haben, liefert dieses Testverfahren die genauesten Ergebnisse. Insbesondere die Sensitivität beim PCR-Test ist mit meist über 99% deutlich höher als der Wert der Sensitivität bei Schnelltests.

Zwar gibt es auch Schnelltests mit einer besonders hohen Sensitivität, jedoch wird bei Schnelltests ein bestimmter Anteil der erkrankten Personen im Test nicht erkannt, wodurch folglich das Risiko für falsch negative Ergebnisse steigt.

Antigen Schnelltest Sensitivität und Spezifität

Die Werte zur Antigen Schnelltest Sensitivität sowie Spezifität fallen erfahrungsgemäß niedriger aus als bei einem PCR-Test. Zudem wird für den notwendigen Nachweis bei einem Antigen Schnelltest ein Protein aus der Virushülle identifiziert. Im Vergleich dazu kann bei einem PCR-Test das Erbgut nachgewiesen und eine Erkrankung noch besser identifiziert werden.

Bei korrekter Durchführung und je nach Art des Antigen Schnelltests liefert jedoch auch dieses Testverfahren gute Ergebnisse für eine Identifizierung der Krankheit. Nichtsdestotrotz sollte immer beachtet werden, dass bei einem Antigen Schnelltest die Sensitivität in der Regel niedriger ist als die Test Sensitivität eines PCR Tests. Auch bei einem Antigen Schnelltest für Zuhause zur Anwendung durch
Laien sind die Ergebnisse etwas ungenauer.

Nicht alle mit SARS-Cov-2 erkrankte Personen werden folglich im Schnelltest als erkrankt identifiziert. Zum Teil kann der Wert über die Spezifität von Antigen Schnelltests wiederrum höher sein als jener von PCR Tests. In solchen Testverfahren ist der Anteil der als falsch-positiv erkannten Personen geringer.

Wichtige Werte neben Sensitivität und Spezifität: Vortestwahrscheinlichkeit und Prävalenz

Neben den Werten zur Test Sensitivität und Spezifität gibt es aber noch andere Faktoren, die bei der Interpretation der Ergebnisse zu beachten sind. Hierzu zählen insbesondere die Vortestwahrscheinlichkeit sowie die Prävalenz der Krankheit in der relevanten Personengruppe.

Die Vortestwahrscheinlichkeit wird als positiver oder negativer Wert angegeben und herangezogen, um die tatsächliche Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung zu beurteilen. Sie beschreibt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Erkrankung vorliegt, bevor ein entsprechender Test vorgenommen wird.

Dafür werden zum einen bestimmte Faktoren, wie z.B. der Kontakt mit erkrankten Personen oder die Einreise aus einem Risikogebiet und zum anderen die Prävalenz der Krankheit innerhalb einer Personengruppe berücksichtigt.

Je höher die Prävalenz von Covid-19 in einer getesteten Gruppe von Personen, desto höher kann die Aussagekraft eines positiven Testergebnisses bewertet werden und desto eher sollte ein zweiter Test durchgeführt werden, um die Wahrscheinlichkeit einer Verbreitung der Erkrankung zu reduzieren.

Ist die Prävalenz hingegen sehr niedrig, wird die tatsächliche Erkrankungswahrscheinlichkeit bei einem positiven Testergebnis entsprechend niedriger bewertet. Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit für ein falsch positives Ergebnis dann größer ist, kann auch in diesem Fall eine erneute Durchführung des Testverfahrens nichtdestotrotz sinnvoll sein. Nur so kann garantiert werden, ob es sich um eine erkrankte oder gesunde Person handelt.

Fazit: Test Sensitivität und Spezifität zusammen betrachten

Im Kampf gegen den Coronavirus sind Schnelltests eine unterstützende Maßnahme zur Durchführung der zeitaufwendigeren PCR-Tests. Um die Qualität eines Schnelltests und die Aussagekraft der Testergebnisse richtig bewerten zu können, müssen dabei jedoch stets die Werte zur Sensitivität und Spezifität des entsprechenden Testverfahrens berücksichtigt werden.

Neben der Test Sensitivität und der Spezifität spielen zudem die Werte zur Vortestwahrscheinlichkeit sowie die Werte zur Prävalenz der Krankheit in der relevanten Personengruppe eine wichtige Rolle bei der Interpretation der Ergebnisse.

Prinzipiell gilt für Schnelltests, dass ein positives Testergebnis zunächst aussagekräftiger ist als ein negatives Ergebnis. Deshalb sollte bei einem positiven Testergebnis aus einem Antigen Schnelltest zur Überprüfung immer auch ein PCR-Test folgen, da dieses Testverfahren eine höhere Sensitivität bietet und somit verlässlichere Ergebnisse über eine mögliche Infektion mit der Krankheit liefert.

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